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5 Schritte zum Erfolg

"Leben ohne Qualm" unterscheidet fünf Schritte oder Phasen auf dem erfolgreichen Weg zur rauchfreien Jugendhilfe. Begleitend stellen wir Materialen zur Verfügung, die auf die Umsetzungsschritte abgestimmt sind.

Im Rahmen dieses 5-Schritte-Programms ist es möglich, bereits bestehende Programme und Vorhaben in ein Gesamtkonzept zu integrieren.

 

Orientieren

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Wo stehen wir?

Um die geeigneten Maßnahmen für Ihre Einrichtung auf den Weg zu bringen, empfiehlt es sich, mit einer Bestandsaufnahme zu beginnen.

Starten Sie mit dem Fragebogen zur Selbsteinschätzung Ihrer Einrichtung („LoQ-Fragebogen"). Schon die bewusste Beschäftigung mit diesen Fragen kann bei den befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Impulse zur Veränderungsbereitschaft setzen. Die Auswertung der Fragebögen führt zu einer Bestandsaufnahme der Situation Ihrer Einrichtung.

Bestandsaufnahme

Die Bestandsaufnahme zeigt, welche Maßnahmen bereits durchgeführt werden, ob und welcher Veränderungsbedarf besteht. Sie gibt Aufschluss über das Engagement der Beteiligten, an der Entwicklung der rauchfreien Einrichtung mitzuwirken. Sie zeigt auch, wo es Konflikte gibt, die eine Veränderung behindern.

Konkret

Die Bestandsaufnahme (LoQ-Fragebogen zur Selbsteinschätzung) ist Grundlage für Ihr Konzept und umfasst Fragen zu

  • Engagement der Beteiligten an der Entwicklung der rauchfreien Einrichtung Strategien im Umgang mit dem Rauchen,
  • Möglichkeiten, das Rauchverhalten ihrer Bewohner/innen sowie Mitarbeiter/innen zu beeinflussen,
  • Qualifikationen der Fachkräfte,
  • Gestaltung des Wohnumfelds,
  • Vernetzung der Gesundheitsförderung und
  • Qualitätssicherung.

Selbsteinschätzung

Der Fragebogen zur Selbsteinschätzung kann regelmäßig (z. B. jährlich wiederholt) eingesetzt werden und den Erfolg der Maßnahmen belegen. Er kann ebenso als Instrument der Qualitätsentwicklung dienen (siehe Schritt 5 „Sichern“).

Der Fragebogen steht zum Download bereit:
Fragebogen.pdf

Entscheiden

Die Einrichtungsleitung ist gefragt

Nach Auswertung der "Bestandsaufnahme" liegt es in der Entscheidung der Einrichtungsleitung, die Förderung des Nichtrauchens mit weitergehenden Maßnahmen zu forcieren. Klar ist aber auch: Gelingen können die Aktivitäten nur, wenn das Team sie mitträgt.

Auf der Grundlage der Bestandsaufnahme kann beschlossen werden, welche Maßnahmen im Detail umgesetzt werden.

Worüber entscheiden?

Die Einrichtungsleitung ist aufgefordert, zu entscheiden

  • ob und welche Ressourcen sie bereitstellt,
  • wer (Person oder Projektgruppe) die weitere Planung und Umsetzung des Konzeptes vorbereitet,
  • ob und wie die Tabakprävention in die Qualitätsentwicklung der Einrichtung miteinbezogen werden soll.

Konkret

Einrichtungsleitung

  • entscheidet über den Umfang der personellen und sachlichen Ressourcen für Umsetzung,
  • benennt Verantwortliche (Person/Projektgruppe) für weiteres Vorgehen,
  • gibt den Auftrag, Tabakpräventions-Maßnahmen in Qualitätsentwicklung miteinzubeziehen (nach §78a ff. SGB VIII, Vorlage für Qualitätszirkel erstellen).

Eine Vorlage für den Qualitätszirkel steht zum Download bereit:
VorlageQualitaet.pdf

Planen

Ein ausgewogenes Konzept erstellen

Einzelne Maßnahmen können ein Anfang sein. Um aber eine nachhaltige Wirksamkeit Ihrer Aktivitäten zu erreichen, ist es empfehlenswert, ein Konzept anzustreben, das mehrere Maßnahmen sinnvoll aufeinander abstimmt.

Ein ausgewogenes Konzept sollte verhältnisbezogene und verhaltensbezogene Maßnahmen enthalten.

Aufgabe einer Projektgruppe sollte es sein, ein ausgewogenes, zur Einrichtung passendes Gesamtkonzept zur Tabakprävention zu entwickeln und mit allen Beteiligten in der Einrichtung umzusetzen.

Wesentliche Elemente

sind im Konzept verankert, wenn sie:

Verhältnisbezogen

  • die "Tabakprävention" eingebunden hat in die Qualitätsentwicklung und Gesundheitsförderung,
  • Regeln für die Rauchfreiheit deutlich kommuniziert, Verstöße gegen die Regeln thematisiert
  • und Konsequenzen umsetzt.

Verhaltensbezogen

  • regelmäßig Projekte und Aktionen zum Nichtrauchen durchführt
  • rauchende Mitarbeiter/innen über Ausstiegshilfen informiert und Jugendlichen Ausstiegsangebote macht.

Konkret

Planungen von verhältnisbezogenen Maßnahmen wie

  • Einbindung der Tabakprävention in
    • Leitbild/pädagogischen Auftrag,
    • Leistungsbeschreibung,
    • Qualitätsentwicklung,
    • Hilfe- und Erziehungsplan der Einrichtung,
  • Aufnahme von Vorgaben zum Nichtrauchen in bestehende Hausregeln,
  • Sanktions- und Belohnungssysteme,
  • Kommunikation der Regeln (z.B. Aushänge, Anschreiben, persönliche Gespräche).

 

Planung von verhaltensbezogenen Maßnahmen wie

Angebote für Jugendliche

  • Projekte, Workshops (z.B. Planspiele, HipHop),
  • Aktionen/Aktions-Tage (z.B. Weltnichtrauchertag),
  • motivierende Gespräche mit noch rauchenden Jugendlichen,
  • Tabakentwöhnungsangebote (internetgestützt bzw. kursorientiert).

 

Angebote für Mitarbeitende

  • Fortbildung
    • "Methoden zur Tabakprävention für die Gruppen- und Projektarbeit"
    • "Motivierende Gesprächsführung für tabakkonsumierende Jugendliche (MOVE)"
    • "Rauchfrei jetzt!" - Tabakentwöhnung für Jugendliche
  • Sport- und Entspannungsmöglichkeiten (z.B. Lauftreffs, Autogenes Training).

 

Die Angebote der Landesinitiative können Sie bei Ihren Vorhaben unterstützen. Infos finden sie hier 

Handeln

Gemeinsam tun, was man sich vorgenommen hat

Es gibt keine Patentlösungen. Maßnahmen müssen an die Spezifik der jeweiligen Einrichtung angepasst werden. So ist für manche Einrichtungen ein Fest oder Aktionstag ein guter Weg, um den Start in die Rauchfreiheit offiziell zu kommunizieren. Andere Einrichtungen konzentrieren sich auf neue Einzelmaßnahmen oder Projekte. Erfahrungen zeigen, dass der Weg zur Rauchfreiheit umso besser gelingt, je mehr das gesamte Team hinter den neuen Aktivitäten steht.

Konkret

Umsetzung von verhältnisbezogenen Maßnahmen

  • schriftliche Regeln im Umgang mit dem Rauchen für alle (im Gebäude und auf dem Gelände),
  • (phantasievolle) Hinweisschilder zum Rauchverbot und Nichtrauchen ("Hier bitte nicht…"; "Danke fürs Nichtrauchen"),
  • Einbindung von Konsequenzen in den (abgestuften) Regelkatalog,
  • Verstärkungen und Gratifikationen für das Nichtrauchen.

 

Umsetzung von verhaltensbezogenen Maßnahmen für Jugendliche

  • Thema "Rauchen" einpassen in Hilfeplan,
  • jugendgerechte Angebote zum Rauchstopp,
  • aktivierende Angebote für Raucher/innen (z.B. Fitness- und Lauftreffs),
  • Belohnungssysteme (z.B. Kinokarten für Einhaltung der Rauchregeln, Verleihung von Urkunden für gelungenen Rauchstopp, HipHop-Workshop),
  • attraktive Angebote für Nichtraucher/innen ("Nichtraucher/innen-Clubs"),
  • Gespräche.

 

für Mitarbeitende

Angebote zum kontrollierten Rauchen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

  • Entwöhnungsangebote,
  • Entspannungsmöglichkeiten,
  • motivierende Mitarbeiter/innen-Gespräche
  • Aktivangebote für Raucher/innen (z.B. Walk-/Lauftreffs).
 
Sichern

Den Erfolg zur Regel machen

Damit die initiierten Maßnahmen und auch die Erfolge nachhaltig wirken, ist es wichtig, das Bewusstsein für ein gesundes, rauchfreies Leben wachzuhalten. Deshalb sollten Programme und Projekte zum Nichtrauchen fester Bestandteil des Einrichtungs-Alltages sein. Auf Dauer bedarf es einer konsequenten Haltung aller Teammitglieder zur Rauchfreiheit.

Gestützt durch ein tragfähiges Netz von Kooperationen zum Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, wird es folglich bald selbstverständlich sein, dass in Ihrer Einrichtung nicht geraucht wird.

Erfolgskontrolle

Der "LoQ-Fragebogen zur Selbsteinschätzung" lässt sich über die Bestandsaufnahme hinaus auch zur Erfolgskontrolle nutzen. Eine regelmäßige (z. B. jährliche) Wiederholungsbefragung zeigt den Entwicklungsprozess auf und kann belegen, dass sich die Einrichtung auf dem richtigen Weg befindet.

Sollte es dennoch Rückschritte geben, ist es ratsam, die Planung zu überdenken und das Handeln anzupassen. Bei Bedarf kann die Unterstützung von Fachkräften angefragt werden. Rückschritte können zum Prozess gehören und sollten nicht entmutigen!

Ein besonderes Anliegen

Einrichtungen, die ihre Aktivitäten zur Tabakprävention in ein weiterreichendes Konzept zur Gesundheitsförderung einbinden, bezeugen, dass ihnen die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ein besonderes Anliegen ist. Wird dieses besondere Engagement als Qualität nach außen signalisiert, kann es dazu beitragen, das Image der Einrichtung positiv zu stärken.

 

Konkret

Qualitätssicherung:
Regelmäßige Wiederholungsbefragung (jährlich)

(LoQ-)Fragebogen zur Selbsteinschätzung:
Fragebogen.pdf