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Maßnahmen

Maßnahmen zur Förderung des Nichtrauchens in der Kita sollten sich nicht auf Verbote und Regeln beschränken, denn sie allein be­wir­ken nicht zwangsläufig eine Veränderung des Rauchverhaltens. Tabakprävention gelingt erfah­rungs­gemäß am besten, wenn wichtige Maßnahmen gut auf­ein­ander abstimmt und ein ent­sprech­endes Konzept entwickelt wird. Dieses Konzept sollte sowohl verhältnisbezogene als auch verhaltensbezogene Maßnahmen enthalten.

Maßnahmen zur Sucht- und Tabakprävention

Verhältnisbezogene Maßnahmen sind z.B. Rauchverbotsregeln in der Einrichtung und auf dem Gelände sowie Regelungen zur Rauch­freiheit in Bring- und Ab­hol­si­tuationen. Auch die Einbindung der Sucht- und Tabakprävention in die Qualitätsentwicklung oder eine Zertifizierung der Einrichtung gehören hierzu.

Verhaltensbezogene Maßnahmen haben das Ziel, eine rauchfreie Lebensweise einzelner Personen wie Mitarbeitende, Kinder und Eltern/Erziehungsberechtigte zu unterstützen. Hierzu gehören z.B. Programme zur "Lebens­kom­pe­tenz-Förderung" für Kinder oder Angebote zur Tabakentwöhnung für Mitarbeiter*innen und Eltern.

 

Förderung der Lebenskompetenz

Im Vorschulalter werden grundlegende soziale Verhaltensweisen, die rich­tungs­weisend für die weitere Entwicklung sind, erlernt. Kitas leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag. In vielen Kitas Nordrhein-Westfalens existieren zu­sätz­liche Förderprogramme (z.B. "Papilio").

Ziel ist es u.a., Kinder durch die frühzeitige und zielgerichtete Förderung allgemeiner Lebenskompetenzen vor späterem Suchtverhalten zu schützen.

Elternansprache und Elternarbeit

Kita-Mitarbeiter*innen und El­tern/­Erziehungs­berechtigte sind "Erziehungspartner". Erzieher*-innen können durch Beratung und ggf. Unterstützung maßgeblich dazu beitragen, Kinder vor den Gefahren des Passiv­rau­ches im häuslichen Umfeld zu schützen. Doch gerade Familien, in denen sehr viel geraucht wird, zählen häufig zu den sog. "schwer erreichbaren" Zielgruppen. Die Angebote sollten deshalb bedarfs­gerecht und den Lebenswelten der Zielgruppe angepasst ("nie­drig­schwel­lig") sein.

Die positive Kontaktaufnahme mit rauchenden Eltern/­Erziehungs­be­rechtigten und die konstruktive Gestaltung der Beratungs­ge­sprä­che erfordern zusätzliche Kom­pe­ten­zen. Im Idealfall entsteht eine vertrauensvolle "Erziehungs­part­ner­schaft", die es ermöglicht, Vor­bild- und Erziehungsverhalten zu überdenken und ggf. zu ver­än­dern.

 

Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich

Motivierende Ansprache von Eltern: „Eltern-Move“

Die 3-tägige Fortbildung vermittelt Kita-Mitarbeiter*innen Kenntnisse zur Motivierenden Gesprächsführung. Die Teilnehmer*innen werden er­mu­tigt, mit tabakabhängigen Eltern und Erziehungs­berechtigten respekt­voll in Kontakt zu treten und ange­mes­sen zu intervenieren.

Spielerische Anstöße für gesundheits­förderndes Verhalten

"Methoden für die Elternarbeit"
Der 1-tägige Workshop zeigt auf, wie die Themen "Rauchen"/"Passivrauchen" in der jeweiligen Einrichtung platziert und gezielt Gesprächsanlässe mit Eltern geschaffen werden können.

 

Maßnahmen-Check rauchfreie Kita

Eine Kita hat wesentliche Maßnahmen verankert, wenn sie
Verhältnisbezogen (auf Einrichtungsebene bezogen):

  • die Tabakprävention als Teil der Gesundheitsförderung in die Qualitätsentwicklung und/oder das Leitbild eingebunden hat,
  • Regeln für den Umgang mit dem Rauchen deutlich für alle kommuniziert, Verstöße thematisiert und Konsequenzen umsetzt,

Verhaltensbezogen (auf einzelne Mitarbeitende bezogen):

  • Fortbildungen zur Sucht- und Tabakprävention anbietet/gewährt,
  • Mitarbeiter/innen zum kontrollierten Rauchen oder zur Entwöhnung motiviert,
  • Alternativen zum Rauchen anbietet (z.B. Ent­span­nungs­mö­glichkeiten),
  • Gratifikationen für ein rauchfreies Leben ausspricht (z.B. Fitness-Gutschein),

Verhaltensbezogen (auf Vorschulkinder und Eltern bezogen):

  • altersgerechte Präventionsmaßnahmen durchführt (z.B. "Papilio"),
  • Elternarbeit zum Thema "Passivrauchen" durchführt,
  • Erziehungsberechtigte zum Ausstieg motiviert und Angebote bereithält.

Unterstützende Maßnahmen

"Leben ohne Qualm" bietet gemeinsam mit rund 140 Fachkräften für Suchtprävention Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Sucht- und Tabak­prävention an.

Hierzu gehört die Organisation und Durchführung von Pro­gram­men und Veranstaltungen (z.B. Papilio, El­tern­bil­dung, Aktionen zum Welt­nicht­raucher­tag, Tag der Offenen Tür u.a.) ebenso wie die Vermittlung von Ko­operationen mit Hebammen, Kinder­ärzt*innen, Lungenfach­ärzt*innen u.a.

Sprechen Sie mit Ihren Fach­be­ra­tun­gen sowie Ihren Fachkräften für Sucht­prävention vor Ort!

Ihre Ansprechperson finden Sie unter www.suchtvorbeugung.de

Materialien zum Thema Rauchen/Passivrauch finden Sie unter

www.loq.de/multiplikatoren/­loqmit­tel.html
www.bzga.de/infomaterialien

sowie bei den ortsansässigen Krankenkassen. Diese bieten auch Kurse zum Rauchstopp an, deren Kosten in der Regel anteilsmäßig erstattet werden.

Rauchstopp-Kursanbieter in der Nähe können bei der Datenbank
www.anbieter-raucherberatung.de
abgefragt werden.